„Merkle hat 700 Wohnungen im Hochfeld verhindert“

Die Augsburger FDP bedauert die Entscheidung des Eisenbahnbundesamtes (EBA), das Gelände südlich des Bahnparks im Hochfeld nicht für Wohnbebauung und Gewerbeansiedlungen freizugeben. Gleichzeitig werfen die Liberalen Baureferent Gerd Merkle (CSU) vor, mit seiner negativen Stellungnahme gegenüber dem EBA den Bau von 700 Wohnungen in zentraler Lage verhindert zu haben. Damit sei die große Chance vertan worden, die Brachfläche an der Firnhaberstraße zu einem attraktiven neuen Stadtviertel zu entwickeln.

Das Verhalten von Baureferent Merkle ist für die FDP mit Blick auf den angespannten Wohnungsmarkt in Augsburg unverständlich. „Herr Merkle hat es über Jahre nicht geschafft, ausreichend Wohnraum für eine stark wachsende Stadt zu schaffen“, zeigt sich der künftige Stadtrat der FDP, Lars Vollmar enttäuscht. Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft wurden in Augsburg Jahr für Jahr durchschnittlich 1.237 Wohnungen fertig gestellt, obwohl 1.791 benötigt würden. „Wie man vor diesem Hintergrund aktiv verhindern kann, dass ein Unternehmen 700 Wohnungen errichtet, bleibt Herrn Merkles Geheimnis.“

Die FDP setzt sich seit langem dafür ein, dass die Brachfläche im Hochfeld städtebaulich entwickelt wird. Mit dem historischen Bahnpark, einem bayernweit einzigartigen Industriedenkmal, als Kern könnte hier in bester innenstadtnaher Lage ein neues Stadtviertel mit einer interessanten Mischung aus Wohnungen, Gewerbe und Kultureinrichtungen entstehen.

Die Ansicht, dass das Bahnparkgelände weiterhin Potenzial für schienengebundene oder bahnaffine Nutzungen hätte, halten die Liberalen für eine massive Fehleinschätzung des Augsburger Baureferenten. Dies werde dadurch deutlich, dass die Deutsche Bahn AG keine Einwände gegen die Freistellung hatte. Auch plant die britische Bahngesellschaft Go ahead, die ab 2021 das Regionalbahnnetz im Großraum Augsburg übernehmen wird, ein neues Betriebswerk bei Langweid – und nicht auf dem Augsburger Hochfeld.

„Wir müssen nun alle Möglichkeiten ausloten, damit das Bahnparkareal einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden kann“, sagt Vollmar. Vor diesem Hintergrund begrüßt die FDP, dass der Immobilieninvestor Solidas, der das Gelände im Herbst gekauft hat, bereits angekündigt habe, gegen den Bescheid des EBA Widerspruch einzulegen.


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