Grüne Welle ersetzt Innenstadt-Tangente nicht

Die eine Ampel Grün, die andere Rot. Durch eine bessere Ampelsteuerung könnte viel Abgas vermieden werden, das beim Anfahren entsteht.

Augsburg erhält als eine der ersten Städte in Deutschland Fördermittel aus dem Dieseltopf des Sofort-Programms Saubere Luft der Bundesregierung. Die Augsburger Freien Demokraten begrüßen die Pläne der Stadt Augsburg, die Mittel zur Aufrüstung von Ampelanlagen einzusetzen.

„Gleichmäßig fießender Verkehr erzeugt weniger Schadstoffe als Fahrzeuge, die ständig abbremsen und wiederanfahren. Von daher gehen die Pläne von Oberbürgermeister Gribl, mit dem Geld aus dem Dieseltopf für mehr Grüne Wellen zu sorgen, in die richtige Richtung“, erklärt Lars Vollmar, Vorsitzender des Fachausschusses Stadtplanung und Verkehr der Augsburger Liberalen.

Die Freien Demokraten nehmen auch positiv zur Kenntnis, dass Gribl nicht nur den Autoverkehr im Blick hat, sondern auch an einen weiteren Ausbau des öfffentlichen Nahverkehrs sowie der Fahrradwege denkt. Allerdings vermisst die FDP den großen Wurf, mit dem die Belastung der Menschen in Augsburg durch Abgase und Verkehrslärm nachhaltig reduziert wird.

„Auf absehbare Zeit bleiben viele Menschen aufs Auto angewiesen. Deshalb lösen modernisierte Ampeln und neue Markierungen für Fahrradstreifen allein nicht das Problem, dass zu viele Autos durch die Augsburger Altstadt fahren“, erklärt Vollmar. „Wenn wir die Augsburgerinen und Augsburger wirksam vor Abgasen und Verkehrslärm schützen wollen, müssen wir endlich den Durchgangsverkehr aus der historischen Altstadt bekommen.“

Die Liberalen erneuern daher ihre Forderung nach dem Bau einer innenstadtnahen Ost-West-Tangente, über die der Durchgangsverkehr um die Altstadt herumgeleitet werden kann. Für die Altstadt selber fordert die FDP die Einführung eines sogenannten Schleifensystems nach Münchner und Nürnberger Vorbild. Dort können Autos aus allen Himmelsrichtungen in die Innenstadt fahren und Wohnungen, Läden oder Behörden direkt ansteuern. Eine Durchfahrt durchs Zentrum ist aber nicht möglich.

„Hier in Augsburg donnern täglich 23.000 Autos vom Theater zum Leonardsberg durch die Altstadt. Das ist fast so viel wie auf der Sebastianstraße beim MAN-Gelände. Dieser Verkehr muss ums Zentrum herumgeführt werden. In München können Autos auch nicht vom Stachus über den Marienplatz zum Isartor fahren. Die Augsburger Verkehrspolitik muss endlich im 21. Jahrundert ankommen.“


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