Freie Demokraten fordern Machbarkeitsstudie zu AVV-Seilbahnen

Um den öffentlichen Nahverkehr in Augsburg noch attraktiver zu machen, wollen die Freien Demokraten den Einsatz von Seilbahnen als Verkehrsmittel untersuchen lassen. Da Urbane Seilbahnen billiger sind als Straßenbahnen, weniger Fläche verbrauchen und sich lärm- und abgasfrei bewegen, werden sie in immer mehr Städten in die Planung einbezogen. Eine Machbarkeitsstudie AVV-Seilbahn 2025 könnte laut Freien Demokraten vom Bayerischen Bauministerium gefördert werden. Konkrete Vorstellungen, welche Seilbahnlinien untersucht werden sollen, haben die Liberalen auch schon.

„Als ich zum ersten Mal von urbanen Seilbahnen gehört habe, dachte ich mir, wir sind hier doch nicht in Bozen oder Innsbruck! Aber wenn man sich näher damit beschäftigt, dann haben Seilbahnen als Verkehrsmittel auch dann große Vorteile, wenn man keine großen Höhenunterschiede überwinden muss“, erklärt Lars Vollmar, der für die Freien Demokraten als Oberbürgermeister-Kandidat an den Start geht.

In Augsburgs Nachbarstadt München hat der Stadtrat bereits vor einem Jahr eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer Seilbahn über dem chronisch verstopften Frankfurter Ring im Norden Schwabings in Auftrag gegeben. In Augsburg wollen die Freien Demokraten nun ebenfalls einen näheren Blick auf Straßen werfen, wo Busse oder Straßenbahnen zwischen Autos im Stau stehen.

„Wer einmal am Unteren Graben auf den 35er Bus gewartet hat, wenn bei der MAN in der Sebastianstraße Schichtende ist, der weiß, dass Geduld eine Tugend ist.“ Vollmar kann sich daher vorstellen, statt der Buslinie 35 eine AVV-Seilbahn zwischen Bärenwirt, Vincentinum, City-Galerie und dem Bahnhof Haunstetter Straße fahren zu lassen. „Frei nach Edmund Stoiber: In nur, äh, 10 Minuten vom Bärenwirt zur City-Galerie schweben, während unten die Autos im Stau stehen“, fasst Vollmar die Vision der Liberalen zusammen.

Anders als bei Stoibers Transrapid-Plänen seien die Kosten allerdings überschaubar. Vollmar verweist darauf, dass der Bau einer Seilbahn nur die Hälfte einer Straßenbahntrasse kostet. „Bei aktuellen Straßenbahnprojekten in Augsburg werden Kosten in Höhe von 10 bis 11 Millionen Euro pro Kilometer aufgerufen werden. Hier bieten Seilbahnen als Alternative ein erhebliches Einsparpotenzial.“ Die FDP bringt daher ins Gespräch, für die neue Linie 5 vom Hauptbahnhof zum Universitätsklinikum den Bau einer Seilbahn statt einer Straßenbahn zu prüfen.

Und auch zwei weitere Teilstücke will die FDP in die Machbarkeitsstudie einbeziehen: eine spätere Verlängerung der Seilbahn vom Bahnhof Haunstetter Straße zum ehemaligen Bahnbetriebsgelände an der Firnhaberstraße, sowie über den Zoo zum Sportgelände Süd an der Haunstetter Straße. „Auf diese Weise wäre das bisher von Baureferent Merkle(CSU) blockierte Neubauviertel südlich vom Bahnpark an den Nahverkehr angeschlossen, und wir hätten eine bequemere und zuverlässigere Lösung für die Parkplatzprobleme am Zoo als die von Herrn Merkle vorgeschlagenen Rikschas oder Elektro-Bähnle.“

Für die Querung des ökologisch sensiblen Siebentischwalds seien Seilbahnen die optimale Lösung. „Busse und Straßenbahnen können nur dort fahren, wo es eine Straße oder Trasse gibt. Seilbahnen hingegen können über Flüsse oder durch Parks geführt werden, weil für die Masten nur wenige Quadratmeter notwendig sind.“ Zur positiven Ökobilanz von Seilbahnen trägt auch die Tatsache bei, dass die einzelnen Gondeln gezogen werden und keinen eigenen Motor benötigen. Seilbahnen erzeugen vor Ort kein Abgas und bewegen sich nahezu lärmfrei. Damit sind sie in Zeiten, in denen Städte der Gesundheitsbelastung durch Verkehr mehr Aufmerksamkeit schenken, eine interessante Alternative zu anderen Verkehrsmitteln.


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