Corona: Gastwirten und Schaustellern unter die Arme greifen

Die Augsburger FDP und ihre Nachwuchsorganisation Junge Liberale wollen kleinen Gewerbetreibenden unter die Arme greifen, deren Geschäft durch die Ausbreitung des Corona-Virus beeinträchtigt ist. Da die Haushaltslage der Stadt aufgrund der Pandemie noch angespannter ist als bisher, setzen die Liberalen vor allem auf Verwaltungsmaßnahmen, die nicht viel Geld kosten.

Ab 18. Mai könnten hier im Freien wieder Speisen und Getränke serviert werden. Wenn, ja wenn es nicht regnen würde – und das Baureferat nicht mitten in der Sommersaison Bauarbeiten durchführen würde

„Wir müssen als Stadt besonderes Augenmerk darauf legen, dass wir Gastwirten und Gewerbetreibenden, deren Geschäft jetzt allmählich wieder in Gang kommt, keine unnötigen Steine in den Weg legen“, erklärt Lars Vollmar, der für die FDP im Augsburger Stadtrat sitzt. Buchstäbliche Steine im Weg wären zum Beispiel Baustellen mit Gehwegsperren, die es Gasthäusern und Cafes unmöglich machen würden, vor ihrem Geschäft Speisen und Getränke zu servieren – was ab dem 18 Mai wieder möglich sein wird.

„Bei mir im Bismarckviertel sollen im Sommer endlich die langersehnten Glasfaserkabel für ein schnelleres Internet verlegt werden. Es wäre eine Katastrophe für die Gastwirte und Ladeneigentümer, wenn ihnen wegen der geplanten Gehwegsperrungen der Umsatz aus der Außengastronomie wegfallen würde.“

Die Einnahmen der Sommermonate spielten in der ganzjährigen Finanzplanung vieler Kleinunternehmer ohnehin schon eine herausragende Rolle. In diesem Jahr seien die Einnahmen zum Ausgleich der finanziellen Einbußen in Folge der Corona-bedingten Einschränkungen für viele Unternehmer jedoch überlebenswichtig. „Die Planung von Baustellen muss daher in diesem Jahr auf die geschäftlichen Interessen der betroffenen Unternehmer besonders Rücksicht nehmen.“ Einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag bringt das FDP-Stadtratsmitglied daher diese Woche über die Fraktion Bürgerliche Mitte in den Stadtrat ein.

Unter großen Einbußen leiden auch Betreiber von Fahrgeschäften und Buden auf Volksfesten, da Massenveranstaltungen wie der Plärrer oder das Gögginger Frühlingsfest heuer nicht stattfinden konnten. Gleiches gilt für Kirchweihfeste auf dem Land, wo Augsburger Anbieter normalerweise gebrannte Mandeln und Bratwürste anbieten. Die Jungen Liberalen wollen diesen Schaustellern daher ermöglichen, ihre Stände an verschiedenen Standorten in der Stadt zu eröffnen.

„Etliche Betreiber von Verkaufsständen haben noch beim alten Ordnungsreferenten Dirk Wurm entsprechende Anträge bei der Stadt gestellt“, sagt Janine Deparade, die Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Augsburg. „Diese Kleinunternehmer brauchen dringend eine Antwort, denn mit jedem Tag, der verstreicht, ist ihre wirtschaftliche Existenz mehr gefährdet.“

Geeignete Flächen gibt es im Stadtgebiet nach Auffassung der Jungen Liberalen genügend. „Auf dem Moritzplatz, dem Königsplatz, dem Rathaus- oder Elias-Holl-Platz können Buden und Fahrgeschäfte so aufgestellt werden, dass sich größere Menschenansammlungen vermeiden und Hygienevorschriften einhalten lassen.“ Wenn die Stadt Schutzmaßnahmen festlegt und diese regelmäßig kontrolliert, gehe von solchen Ständen kein höheres Infektionsrisiko aus als von anderen Ladengeschäften, so die Jungen Liberalen.


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