Wertach-Auwald – Voreilige Lösungsvorschläge helfen nicht weiter

FDP-Stadtrat Lars Vollmar kritisiert den Umgang der schwarz-grünen Rathauskoalition mit der Zerstörung eines informellen Fahrradparcours im Gögginger Wertach-Auwald. Kritische Fragen der Anwohnerinnen und Anwohnern, die von der Bürgerlichen Mitte und der Sozialfraktion in den Stadtrat eingebracht wurden, blieben unbeantwortet und gleichzeitig versuchten CSU und Grüne mit verfrühten Lösungsvorschlägen davon abzulenken, dass sie für die zu aufzuklärenden Probleme verantwortlich seien.

Die Vorlandrinne im Gögginger Wertach-Auwald wurde von der Fortsverwaltung förmlich verbarrikadiert

„Wie CSU und Grüne hier vorgehen widerspricht allen Ratgebern für gute Krisenkommunikation. Anstatt auf die Betroffenen zuzugehen und mögliche Fehler aufzuklären, beharrt Oberbürgermeisterin Weber darauf, die Forstverwaltung habe alles richtig gemacht“, erklärt Vollmar, der für die Fraktion Bürgerliche Mitte im Umwelt- und dem für Forsten zuständigen Finanzausschuss des Stadtrats sitzt.

Die Bürgerliche Mitte stört sich daran, dass Weber versuche, dass Thema aus der Öffentlichkeit zu holen. „Wie die schwarz-grün Koalition am Dienstag ihre Mehrheit im Stadtrat dafür genutzt hat, unserem Antrag die Dringlichkeit abzusprechen, geht an den Interessen der Bürgrinnen und Bürger vorbei. Auf unseren Seiten in den sozialen Medien beschäftigen sich über 30.000 Menschen damit, dass mit der Vorlandrinne einer der wenigen Orte im Freien unbrauchbar gemacht wurde, wo sich Kinder und Jugendliche im Corona-Lockdown austoben können.“

Webers Begründung, zuerst müsse sich der zuständige Ausschuss mit dem Thema beschäftigen, hält Vollmar für fadenscheinig. „In derselben Stadtratssitzung war es überhaupt kein Problem, dass 15 der 17 Beschlussvorlagen, mit denen Ausgaben in Höhe von 1,4 Millionen Euro bschlossen wurden, nich nie in einem Ausschuss vorberaten worden sind und wir Stadträte nur 4 Tage hatten, uns durch 161 Seiten Antragstext durchzuarbeiten.“

Nach Auffassung der Fraktion geht es der schwarz-grünen Koalition lediglich darum, das brisante Thema möglichst schnell aus der Welt zu schaffen. „Dass die kritischen Fragen der Opposition nicht im Stadtrat, sondern in einem Vor-Ort-Termin mit wenigen Teilnehmern behandelt werden sollen, spricht für sich.“

Dass CSU und Grüne nur einen Tag später einen Antrag zum selben Thema vorlegen, sei der nächste Schritt in der mangelhaften Kommunikationsstrategie. Die Rathauskoalition fordert die Verwaltung auf, Standorte für einen offiziellen Fahrradparcours zu suchen. „Hier werden Lösungsvorschläge präsentiert, um davon abzulenken, dass das Problem in der Verantwortung der Referenten entstanden ist, die von CSU und Grünen gestellt werden. Es ergibt aber keinen Sinn, nach Lösungen zu suchen, bevor die kritischen Fragen der Opposition beantwortet worden sind. Bevor wir nach Alternativen suchen,wollen wir erst einmal klären, ob der von der Forstverwaltung verwüstete Parcours im Gögginger Wäldle nicht doch wieder geöffnet werden kann.“

Die Stadt Augsburg solle Kindern freie Entwicklungsmöglichkeiten in der Natur ermöglichen, statt organisierte und dezentrale ‚Vergnügungsparks‘ einzurichten, für deren Unterhalt Sportvereine aufkommen müssten. „Unsere Kinder achten sehr auf Naturschutz, finden im Gögginger Wäldle jetzt aber eine von der Fortsverwaltung zerstörte Natur vor. Das ist nicht mit Naturschutz erklärbar. Was ist wichtiger: Das Leben mit der Natur oder das Aussperren der Kinder aus der Natur?“


Neueste Nachrichten