Regenwasser speichern und in Trockenzeiten nutzen
Die Bürgerliche Mitte um FDP-Stadtrat Lars Vollmar möchte in Augsburg vermehrt Regenwasser speichern, um in Trockenperioden die Bewässerung von Stadtgrün, Gärten und landwirtschaftlichen Flächen zu gewährleisten und kostbares Trinkwasser einzusparen. Die aus Freien Wählern, FDP und Pro Augsburg gebildete Stadtratsfraktion will prüfen lassen, welche Infrastruktur dafür von der Stadt errichtet werden müsste.

Augsburg muss sich auf Extremwetter besser einstellen
„Als Folge des Klimawandels haben wir entweder zu viel Regen – dann laufen Keller voll und ganze Ortschaften werden überflutet – oder es regnet wochenlang gar nicht. Beides führt zu Schäden in Millionenhöhe“, erklärt Vollmar, der für die Bürgerliche Mitte im Umweltausschuss sitzt.
Um die Stadt an den Klimawandel anzupassen, setzt Augsburg u.a. auf das Prinzip Schwammstadt. Statt Regenwasser einfach durch die Kanalisation abzuleiten, sollen asphaltierte oder gepflasterte Flächen entsiegelt werden, damit das kostbare Nass versickern und im Boden gespeichert werden kann.
Die Bürgerliche Mitte steht hinter dem Konzept, hält es aber nicht für ausreichend. „Bei Starkregen kann gar nicht so viel Wasser im Boden versickern, wie vom Himmel fällt. Und außerdem gibt es in einer eng bebauten Stadt wie Augsburg Flächen, die man gar nicht entsiegeln kann“, so Vollmar. Regen, der auf Hausdächer fällt, werde zum Beispiel weiterhin in die Kanalisation geleitet und sei für eine spätere Nutzung verloren.
„Das neue Terminal 3 des Frankfurter Flughafens hat 1,8 Hektar Dachfläche, und dort werden jedes Jahr 25 Millionen Liter Regenwasser gewonnen. Alle Augsburger Dächer zusammen ergeben ungefähr 1.200 Hektar Fläche. Hier besteht ein riesiges Potential, um Wasser für Trockenperioden zu speichern, aber auch um im Alltag kostbares Trinkwasser einzusparen. Trinkwasser ist zu schade, um es in der Toilette runterzuspülen oder das Auto damit zu waschen.“