Realschule Lechhausen: „Politischer Wille nicht erkennbar“
FDP Augsburg und Pro Augsburg zeigen sich enttäuscht über das Ergebnis der aktuellen Standortprüfung für die dritte staatliche Realschule in Augsburg. Über zwei Jahre nach der Genehmigung durch das Bayerische Kultusministerium und den Augsburger Stadtrat liegt weiterhin keine Empfehlung der Stadtverwaltung für einen konkreten Standort vor.
„Dass noch immer fünf – mehr oder weniger gleichberechtigte – Standorte im Rennen sind, lässt mich daran zweifeln, ob Schwarz-Grün überhaupt den politischen Willen hat, die dritte staatliche Realschule tatsächlich zu realisieren“, erklärt der FDP-Kreisvorsitzende Ralf Neugschwender. „Wenn Bildungsreferentin Martina Wild nicht den Mut aufbringt, eine klare Empfehlung auszusprechen, wird es nie gelingen, die langwierige Planungs- und Vorbereitungsphase zu überwinden.“
Dabei sei die Not längst offensichtlich: Viele Schülerinnen und Schüler aus dem Augsburger Osten müssten weiterhin in den Landkreis Aichach-Friedberg pendeln, weil in der Stadt nicht genügend Realschulplätze zur Verfügung stehen.

OB Kandidatin Iris Steiner
Für Iris Steiner, OB-Kandidatin von FDP und Pro Augsburg, zeigt das Verfahren deutlich, welchen geringen Stellenwert Bildungsprojekte im Verantwortungsbereich der Stadtspitze unter Oberbürgermeisterin Eva Weber haben. „Beim Staatstheater darf die Stadtverwaltung eigenmächtig Entscheidungen mit großer Tragweite treffen – etwa die Kündigung deslangjährigen Architekten. Im Fall der Realschule hingegen braucht es erst einen Stadtratsbeschluss, damit überhaupt Alternativstandorte zur Hans-Böckler-Straße geprüft werden – und selbst danach gibt es keine klare Empfehlung“, kritisiert Steiner. „Wer den Schulstandort Augsburg ernst nimmt, muss solche Projekte aktiv steuern – nicht in jahrelangen Prüfverfahren versanden lassen.“