Neue PR-Stelle ist „schlechter Witz“

FDP und Pro Augsburg üben scharfe Kritik an den Plänen von Kulturreferent Jürgen Enninger (Grüne), eine neue Stelle für Öffentlichkeitsarbeit rund um die Sanierung des Staatstheaters zu schaffen. Statt das mit 58 Mitarbeitern ohnehin überdimensionierte Kommunikationsteam der Stadt noch weiter aufzublähen, solle Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) besser dafür sorgen, weitere kostenträchtige Verzögerungen bei der Theater-Sanierung zu vermeiden und das Haus schnellstmöglich fertig zu stellen.

Anfragen der FDP bei den Stadtverwaltungen von München und Nürnberg haben ergeben: Augsburg gibt im Vergleich zu viel Geld für Öffentlichkeitsarbeit aus

„Es klingt beinahe wie ein schlechter Witz: im Stadtrat wehrt Baureferent Kercher eine fraktionsübergreifende Anfrage zu Kostenentwicklung und Architektenwechsel mit dem Totschlagargument ab, seine Mitarbeiter hätten genug Arbeit damit, die Theatersanierung weiter zu planen. Und gleichzeitig will der Kulturreferent eine neue Stelle schaffen, die mit schönen Bilder in den social-Media-Kanälen der Stadt vonden Problemen bei der Theatersanierung ablenken soll“, kritisiert OB-Kandidatin Iris Steiner.

Der Ausbau der städtischen Öffentlichkeitsarbeit ist FDP und Pro Augsburg generell ein Dorn im Auge. Vergleichszahlen, die sich die FDP im Wege der Informationsfreiheits-Satzungen aus München und Nürnberg besorgt hat, zeigten, dass Oberbürgermeisterin Weber hier jedes Maß verloren habe. „Seit Frau Weber im Amt ist, sind allein die Personalausgaben in der Kommunikationsabteilung um eine Million Euro gestiegen. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben für PR liegt Augsburg inzwischen fast gleichauf mit München, das als Landeshauptstadt einen viel höheren Bedarf hat als wir. Augsburg gibt dieses Jahr 4,2 Millionen Euro für Öffentlichkeitsarbeit aus. Das sind 600.000 Euro mehr als Nürnberg, das 1,8mal mehr Einwohner hat“, rechnet Steiner vor.

Das Geld, das für immer mehr Kommunikationsmaßnahmen ausgegeben werde, fehle der Stadt für andere, wichtigere Ausgaben. „Wenn Personal fehlt, das dem gewählten Stadtrat nachvollziehbar erklären kann, welche finanziellen Konsequenzen der Architektenwechsel hat, aber gleichzeitig neue Stellen für schöne Bilder der Theaterbaustelle auf Instagram geschaffen werden, dann ist etwas aus dem Gleichgewicht geraten. Wir brauchen eine Stadtverwaltung, die ihre Pflichtaufgaben zuverlässig erfüllen kann, und nich noch mehr PR-Fachleute, die nur darüber reden, dass Aufgaben erfüllt werden.“


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