Iris Steiner soll gemeinsame OB-Kandidatin werden

FDP und Pro Augsburg wollen bei der Kommunalwahl 2025 mit einer gemeinsamen Liste antreten. Beide Vorstände haben am Abend entschieden, ihren Mitgliedern die Journalistin und Kulturmanagerin Iris Steiner als gemeinsame OB-Kandidatin vorzuschlagen. Steiner war zuvor Sprecherin des Expertenteams von mitte.augsburg, einem Wahl-Bündnis, das ursprünglich auch die Freien Wähler umfasste.

„Wir schätzen uns glücklich, dass Iris Steiner bereit ist, die eher grün orientierte Amtsinhaberin Eva Weber (CSU) herauszufordern“, sagt Pro-Augsburg-Vorsitzender Johannes Warbeck. Steiner war bereits zuvor als OB-Kandidatin im Gespräch – vorgeschlagen von Jürgen Marks, der sich nach dem Rückzug der Freien Wähler aus dem Dreier-Bündnis selbst zurückgezogen hatte. „Dass FDP und Pro Augsburg jetzt zu zweit
fortführen, was die Freien Wähler auf Geheiß von Digitalminister Mehring nicht mehr dürfen, ist konsequent – ebenso wie die Entscheidung, weiterhin auf Iris Steiner zu setzen“, so Warbeck.

Das Ende der Zusammenarbeit mit den Augsburger Freien Wählern bedauern beide ausdrücklich. „In der Stadtratsfraktion Bürgerliche Mitte arbeiten wir seit Jahren parteiübergreifend und erfolgreich zusammen – auch wenn wir auf Landes- und Bundesebene Konkurrenten sind“, betont FDP-Co-Vorsitzende Julia Funke-Kaiser. Die Fortsetzung dieser Zusammenarbeit im Kommunalwahlkampf sei von allen drei Partnern gewollt gewesen – bis Digitalminister Fabian Mehring das Bündnis im August zur „Chefsache“ erklärte und es aus parteitaktischen Gründen zum Scheitern brachte.

FDP und Pro Augsburg sehen sich durch Mehrings weiterhin offenbar unerfahrene Kommunikation in ihrer bisherigen Kritik bestätigt. „Wenn Fabian Mehring nun suggeriert, FDP und Pro Augsburg hätten im Bündnis nur einen Platz auf dem Trittbrett verdient, ist für jedermann sichtbar, dass er als Außenstehender über ein lokal gegründetes Bündnis bestimmen möchte“, sagt FDP-Co-Vorsitzender Ralf Neugschwender. „Seine jüngsten öffentlichen Äußerungen lassen leider den nötigen Respekt vor kommunaler Eigenständigkeit vermissen.“

Für Iris Steiner ist klar: Ein Landesminister, der sich in dieser Form in die kommunale Ebene einmischt, könne kein verlässlicher Partner sein. „Wenn Fabian Mehring nun den Schulterschluss mit Oberbürgermeisterin Weber sucht, kann er das gern tun – auch über die Köpfe seiner Parteikolleginnen und Parteikollegen vor Ort hinweg. FDP und Pro Augsburg halten an dem Konzept fest, das wir gemeinsam mit den Freien Wählern und dem Kompetenzteam von mitte.augsburg entwickelt haben: ein glaubwürdiges, bürgerlich-liberales Angebot für Augsburg – ohne parteipolitisches Kleinklein“, so Steiner.


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