Friedensstadt idealer Standort für Landeszentrale

Anlässlich der Eröffnung der Außenstelle der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Augsburg erwartet sich die FDP wertvolle Impulse für die Extremismusprävention im digitalen Raum. Wegen der Augsburger Tradition als Friedensstadt könne die Zivilgesellschaft viel Know-How in die Bildungsarbeit einbringen. Für ein politisches Versäumnis von Alt-Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) halten es die Liberalen, dass die Außenstelle nicht in der Halle 116 in Pfersee untergebracht ist.

Stadtrat Lars Vollmar hält Augsburg für den idealen Standort  der Landeszentrale – Foto jjv

Mit der Ansiedlung der Außenstelle in Augsburg hat die Staatsregierung nach Ansicht von FDP-Stadtrat Lars Vollmar eine sinnvolle Entscheidung getroffen. „Aufgrund unserer Tradition als Friedensstadt gibt es an Augsburger Schulen, der Hochschule und der Universität bereits vielfältige Projekte und Aktivitäten, die als Ideenschmiede für bayernweite Konzepte in der Extremismusprävention dienen können“, ist Vollmar überzeugt. „Die Augsburger Bildungseinrichtungen sind damit Motor und Kreativzentrum für den ganzen Freistaat“.

Die FDP  erwartet, dass in der Außenstelle fachlich überzeugende und gute Ansätze entstehen, denn politische Bildungsarbeit sei in Zeiten, in denen immer mehr Menschen in sozialen Medien aktiv sind, wichtiger denn je. „Es ist für unsere Demokratie essentiell, dass gerade die jungen Menschen versiert bewerten können, wer der Absender einer Nachricht ist und was derjenige damit erreichen will. Wir müssen Schülerinnen und Schüler in die Lage zu versetzen, dass sie sich im Internet selbstbewusst gegen Cybermobbing, Antisemitismus oder „hate speech“ stellen können.“, sagt Vollmar und verweist darauf, wie entscheidend es ist, „fake news“ oder „alternative Fakten“ erkennen und bewerten zu können.

Enttäuscht sind die Liberalen allerdings, dass aus den 15 neuen Planstellen für die Außenstelle, die Ministerpräsident Söder im Landtagswahlkampf versprochen hatte, lediglich ein neuer Mitarbeiter und vier Pendler aus der Münchner Zentrale geworden sind. Auch der Standort der Außenstelle in der Augsburger Innenstadt sei eine vergebene Chance.

„Wir hätten uns gut vorstellen können, dass die Außenstelle eine Anker-Einrichtung für die geplante Gedenkstätte im ehemaligen Außenlager des KZs Dachau, der Halle 116 in Pfersee wird. Die Diskussion der letzten Wochen um die Ausstellungen der Vereine ‚Amerika in Augsburg‘ und ‚American car friends‘ zeigt, dass das städtische Konzept für die Halle 116 noch eine Leerstelle hat.“


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