Privater Investor könnte Parkhaus am Zoo betreiben

Die Augsburger Freien Demokraten haben eine öffentliche-private Partnerschaft (PPP) für den Bau eines Parkhauses am Zoologischen Garten ins Gespräch gebracht. Durch die zeitweilige Zusammenarbeit mit einem privaten Investor könne die Anziehungskraft des Augsburger Zoos für auswärtige Besucher trotz der angespannten Haushaltslage der Stadt erhalten werden.

„Wir freuen uns, dass der Augsburger Zoo so attraktiv ist, dass zwei Drittel der Besucher von außerhalb anreisen“, erklärt Lars Vollmar, der für die FDP als Oberbürgermeister-Kandidat antritt. Diesen zahlenden Kunden müsse die Stadt attraktive Parkmöglichkeiten anbieten, „damit auch weiterhin so viele Besucher zu uns kommen. Denn wenn die Eintrittsgelder zurückgehen, müssen wir als Stadt für unseren Zoo noch mehr zahlen als 1 Million Euro pro Jahr.“

Für wenig attraktiv halten die Freien Demokraten Überlegungen, Zoobesucher auf Parkplätze an der Friedberger Straße oder in Haunstetten umzuleiten und mit Shuttle-Bussen zum Zoo zu befördern. „Es ist Aufgabe des Stadtrats, Politik für die Bürgerinnen und Bürger zu machen und nicht, das Verhalten der Bürgerinnen und Bürger an die Versäumnisse der Politik anzupassen.“

Für einheimische Besucher will Vollmar das Angebot aufrecht erhalten, kostenlos mit der Buslinie 32 zum Zoo fahren zu können. Für Auswärtige sei der öffentliche Nahverkehr jedoch keine wirkliche Alternative. „Es ist schlichtweg weltfremd zu glauben, dass Familien mit Kindern aus dem Umland mehrmaliges Umsteigen in Kauf nehmen würden, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Zoo zu kommen.“

Dass sich die Stadt den Bau eines Parkhauses nicht selber leisten kann, liegt für die Freien Demokraten angesichts der Verschuldung der Stadt auf der Hand. „Und da Finanzreferentin Eva Weber (CSU) wenig dafür tut, die Einnahmen der Stadt zu erhöhen oder Ausgaben zu senken, wird auch in naher Zukunft kein Geld im Haushalt für ein Parkhaus am Zoo da sein.“ Die Freien Demokraten sprechen sich deshalb dafür aus, den Bau eines Parkhauses detailliert zu prüfen und hierbei auch das Gespräch mit privaten Investoren zu suchen.

„Wenn wir einen privaten Investor ins Boot holen, ist davon auszugehen, dass der Bau des Parkhauses eher 6 als 10 Millionen Euro kostet wird“, ist sich Vollmar sicher. Vollmar spielt auf die Diskrepanz zwischen einer Kostenschätzung an, die Zoodirektorin Barbara Jantschke für 600 Plätze vorgelegt hat, und Zahlen des städtischen Baureferats, das von 10 Millionen für 300 Parkplätze ausgeht.

„Dass Baureferent Gerd Merkle (CSU) ein mögliches Parkhaus künstlich teuer rechnet, um den Bau mit dem Verweis auf die Kosten abräumen zu können, passt gut ins Bild eines Politikers, der mit einem 20 Jahre alten Gesamtverkehrsplan an den Bedürfnissen einer wachsenden Großstadt vorbeiplant. Eine engagierte Zoodirektorin legt einen halb so teuren Vorschlag für doppelt so viel Parkplätze vor wie der zuständige Baureferent. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber herzlich lachen.“


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