FDP will mit 3 Stadträten zurück ins Rathaus

Katrin Michaelis bleibt Vorsitzende der Augsburger Freien Demokraten. Michaelis, die den Kreisverband seit dem Jahr 2015 führt, wurde von der Kreishauptversammlung für zwei weitere Jahre in ihrem Amt bestätigt. Sie erhielt 71,43 Prozent der Stimmen.

Der neue Kreisvorstand (v.l.): Patrick Arleth, Dietrich von Krosigk, Jesica Schreyer, Lars Vollmar, Janine Deparade, Maximilian Funke-Kaiser, Katrin Michaelis, Philipp Höfl

Michaelis verwies in ihrem Rechenschaftsbericht darauf, dass die FDP in den vergangenen zwei Jahren zwei wichtige Wahlen zu bestreiten hatte. Sowohl bei der Bundestagswahl (10%) wie bei der Landtagswahl (5,6%) hätten die Augsburger Liberalen gemessen am Gesamtergebnis der Partei sehr gut abgeschnitten.

Neben soliden Finanzen stellte Michaelis die Mitgliederentwicklung heraus. Seit den letzten Vorstandswahlen seien aus 97 Augsburger Freien Demokraten 112 geworden. „Dass wir in den vergangenen Monaten im Süden, Westen und in der Mitte unserer Stadt wieder Ortsverbände gründen konnten, ist eine sehr positive Folge dieser Aufwärtsentwicklung.“

Dass Michaelis trotz dieser Bilanz fast 18 Prozentpunkte (im Vergleich zum Ergebnis ihrer letzten Wiederwahl im Jahr 2015) einbüßen musste, lag daran, dass sie diesmal mit einem Herausforderer konfrontiert war. Ullrich Müller-Kantor, seit kurzem stellvertretender Vorsitzender des neugegründeten Ortsverbands Augsburg-West, wagte den Frontalangriff auf die Kreisvorsitzende. „Sie gestalten nicht, sie verwalten bloß“, war der Tenor seiner Kritik. Müller-Kantor zeichnete ein Bild des Niedergangs der Augsburger FDP unter Michaelis. Für den Fall seiner Wahl kündigte er an, sich für eine engere Vernetzung mit Akteuren der Augsburger Politik, eine bessere Spendenakquise und mindestens eine Pressemitteilung pro Woche einsetzen zu wollen, damit die liberale Stimme in Augsburg wieder gehört werde.

Bis auf 12 Mitglieder, die für Müller-Kantor stimmten, war die Parteibasis aber offensichtlich nicht so unzufrieden mit der Arbeit ihres Vorstands. Das wurde auch damit erklärt, dass die Augsburger Freien Demokraten nach dem Austritt des ehemaligen FDP-Stadtrats Markus Arnold einige Reparaturarbeiten zu leisten hatte. Einer der Schwerpunkte ihrer Vorstandsarbeit habe darauf gelegen, die FDP Augsburg wieder besser mit anderen Kreisverbänden in Schwaben und dem Bezirksverband zu vernetzen. Zu Zeiten Arnolds waren Kontakte zu den anderen Parteigliederungen, vorsichtig formuliert, nicht immer frei von Spanungen. „Um so mehr freue ich mich, dass zum Zeichen, wie solide die Arbeitsbeziehungen inzwischen wieder sind, die Kreisvorsitzenden von Aichach-Friedberg, Karlheinz Faller, Augsburg-Land, Christian Toth, und dem Oberallgäu, Michael Käser, heute bei uns das Tagungspräsidium stellen.“

Als wichtigste Ziele für die kommenden zwei Jahre nannte Michaelis die Gründung weiterer Ortsverbände sowie ein erfolgreiches Abschneiden bei der Europawahl im Mai 2019 und den Kommunalwahlen am 15. März 2020. Sie verwies darauf, dass die Vorbereitung zur Kommunalwahl bereits im Sommer letzten Jahres begonnen habe. „Wir wollen mit 3 Stadträten ins Rathaus zurückkehren und dem Gewurschtel der schwarz-rot-grünen Simbabwe-Koaltion wieder liberale Politik entgegenstellen.“

Ebenso in ihren Ämtern bestätigt wurden Schatzmeister Dietrich von Krosigk und Schriftführerin Jessica Schreyer. Zu Stellvertretern von Michaelis wurden Maximilian Funke-Kaiser und Lars Vollmar gewählt, die nach mehreren Jahren als Beisitzer die Ämter von Steffen Evers und Guido Immler übernehmen.


Neueste Nachrichten