FDP fordert staatliches Hilfsprogramm für Zoos

Angesichts der bedrohlichen Finanzlage des Augsburger Zoos und anderen zoologischer Gärten fordert die FDP Augsburg ein Hilfsprogramm der bayerischen Staatsregierung. Da die Schließungen durch den Freistaat angeordnet seien, dürfe die Staatsregierungen die Kommunen nicht hängen lassen.

Foto: Tiia Monto – CC BY-SA 3.0

„Den Zoos und Tierparks steht wegen der Schließungen und der Besucherbeschränkung das Wasser bis zum Hals. Allein der Augsburger Zoo hat letztes Jahr Verluste in Höhe von 1,4 Millionen Euro gemacht. Diese Verluste können die Kommunen, die wegen Corona selbst erhebliche Mehrkosten und Mindereinnahmen zu tragen haben, kaum ausgleichen“, erklärt Alexander Meyer, der sich für die FDP in Augsburg und Königsbrunn um ein Bundestagsmandat bewirbt. Die Stadt Augsburg habe ihre für 2021 geplanten Betriebskosten- und Investitionszuschüsse am Jahresanfang ausgezahlt, um dem Zoo zumindest die Liquidität zu retten.

Meyer hält es auch nicht für angemessen, dass Kommunen für die Einnahmeausfälle aufkommen. Schließlich wurden die Schließungen über die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung von der Bayerischen Staatsregierung angeordnet. Kommunen hatten keine Chance, maßgeschneiderte Öffnungskonzepte aufzulegen.

Der Liberale kritisiert, dass die bayerische Staatsregierung Zoos wie Theater oder Kinos behandelt, also wie Kultureinrichtungen, bei denen Menschen in Innenräumen zusammenkommen. „Wenn man Raubtierhäuser und Aquarien sperrt, würden sich Zoobesucher ausschließlich an der frischen Luft aufhalten. Wo der Unterschied zu den weiterhin geöffneten Parks liegen soll, erschließt sich mir nicht“, so Meyer. Im Gegenteil ließen sich Besucherströme durch einen internetgesteuerten Verkauf von Eintrittskarten, die nur für bestimmte Zeitfenster gelten, viel besser steuern als in Parks oder Grünanlagen.

Der FDP-Politiker hält es daher für recht und billig, dass der Freistaat für die Einnahmeausfälle – zumindest teilweise – aufkommt. „Wir brauchen ein bayerisches Hilfsprogramm für unsere Zoos und Tierparks. Zoologische Gärten sind nicht nur Freizeit-, sondern auch enorm wichtige Bildungseinrichtungen. Ich finde es unerhört, dass der bayerische Wirtschaftsminister Aiwanger (Freie Wähler) die Kommunen hier hängen lässt.“

Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag fordert ein solches Hilfsprogramm bereits seit den Zoo-Schließungen während der ersten Welle der Corona-Pandemie. Der Antrag (Drucksache 18/7314) wurde mit den Stimmen von CSU und Freien Wählern abgelehnt.


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